Medizin-Geschichten |
Die Heilpflanze des Monats Oktober 2012 |
Folge 6: Heidekraut |
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Heidekraut zu einem Heimatsymbol. Doch das war es nicht immer. Die „Rote Heide“ stand früher nicht schnulzig für Heimat, sondern für Leiden. Es hieß, die roten Blüten seien rot vom Blut der Kämpfer. Gerade die Regionen, wo das Heidekraut wächst, also offenes, leicht hügeliges Gelände mit Birken- und Kiefernhainen, waren ideal für Kämpfe Mann gegen Mann. So fanden im Laufe der Jahrhunderte viele Schlachten auf solchem Gelände statt. Und viele Kämpfer fielen und färbten die Heide rot mit ihrem Blut. Leiden, Sünde, Einsamkeit – die kleine Pflanze mit ihren roten oder rosa Glöckchen hatte also keine allzu freundlichen Attribute. Anders die in der Natur seltene weiße Heide. Sie war ein Symbol des Glücks, und ihr wurde allerlei zugetraut. So sollte sie vor Gefahren der Leidenschaft schützen. Quelle: u.a. Marianne Beuchert: „Symbolik der Pflanzen“
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Das Heidekraut ist heute eine beliebte Zierpflanze, die in etwa 10000 Sorten mit sehr unterschiedlichen Blütezeiten und Färbungen der Blüten und Blätter kultiviert wird. Fotos: Armstrong |